Die Reise nach Jerusalem

Kapitel 5

Schillermarkt, Berlin-Neukölln, 10.30 Uhr. Wir sind gerade mit dem Aufbau fertig und die ersten Gäste schauen neugierig an unserem Stand vorbei: Was ist Sabich? Roni antwortet: Sabich? Hab ich! Allerdings erst in etwa 20 Minuten. Angetrieben vom Appetit der ersten Marktbesucher schmeißen wir die Küche an und wollen die ersten Auberginen frittieren. Pustekuchen, wir haben kein Strom! Die Suche nach dem Fehler im System beginnt. Was haben wir falsch gemacht? Wir suchen, bis schließlich einer der anderen Händler bei uns zwischen stoppt und fragt: auch keinen Strom? Erste Erleichterung auf unserer Seite, es liegt nicht an uns.

Reise nach Jerusalem Schillermarkt

Auf zur Marktleitung, um ihr von der fehlenden Energie zu berichten. Umringt von einer beeindruckend entspannten Händlergruppe finden wir sie dann am anderen Ende des Marktes. Längst wurde mit der Suche nach Problem begonnen, Verteiler werden untersucht, Phasen gewechselt und Tests gefahren. Alles bringt nichts und auch 1 Stunde später keine Spur vom Strom. Unsere Nachbarin, eine Marrokanische Meisterköchin ist tiefenentspannt. Sie setzt auf Gas als Energiequelle, hat als einziger Street-Food-Stand eine lange Kundenschlange und versorgt die Marktbesucher mit einem leckeren Couscous-Kürbis Gericht.

Energieversorgung von
Street-Food-Stand
in Berlin

Gegen 12 Uhr gehe ich zu dem Energieschaltpunkt den die Marktleitung samt einem Händlertrupp gerade untersucht, um mich nach den Fortschritten zu erkundigen. Ein Elektriker wurde hinzugezogen, welcher gerade unsere Kabeltrommel unter die Lupe nimmt. Das Kabel ist warm und er fragt, ob er mal einen Blick ins Innere unserer über Ebay-Kleinanzeigen erworben Trommel werfen darf. Natürlich antworte ich zuversichtlich und er beginnt mit der Öffnung des Hauptsteckers. Kaum geöffnet, schaut mich die gesamte Gruppe aus großen Augen an. An der Kabeltrommel wurde ganz offensichtlich herumgespielt und die Erdung grob fahrlässig durchtrennt. Um diesen sehr unangenehmen Moment etwas abzukürzen: Unsere Kabeltrommel war der Grund, dass die Hauptsicherung ständig rausgeflogen ist und der halbe Markt ohne Strom da stand. Gefährlich, unprofessionell und sehr sehr peinlich.

Bei aller Scham möchte ich sagen, dass es bei allen Turbulenzen beeindruckend war, wie freundlich alle miteinander umgegangen sind. Viele hatten einen Rat für uns oder eine eigene Stromgeschichte in peto. Auch direkte Hilfe wurde angeboten und die Kabeltrommel sogar kostenfrei vom Elektriker repariert. Ein wirklich schöner Zusammenhalt. Natürlich kamen im Laufe des Tages auch immer wieder mal Kollegen vorbei, um die ein oder andere Spitze in unsere Richtung abzuschießen. Absolut berechtigt! Wir haben kostenfreien Sabich angeboten, uns immer wieder entschuldigt und Besserung gelobt. Schließen möchte ich diesen Eintrag ins Reisetagebuch mit der Empfehlung der Marktleitung: 

Spare niemals an der Technik und am Personal!

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